A Wilhelm Scream – Partycrasher

„Partycrasher“ haben A Wilhelm Scream ihr neues Album getauft – und nimmt man eine Party eines Durchschnitsbürgers als Maßstab, dann ist sie auch genau das.

A Wilhelm Scream - Partycrasher

A Wilhelm Scream – Partycrasher

Sechs Jahre ist ihr letztes Album alt. Ausruhen war trotzdem nicht angesagt. Jetzt also Partycrasher – und eins ist ziemlich schnell klar: Sie finden straight durchgespielte Powerchords und geradlinige Songs immer noch genau so geil wie ein Schalke-Fan einen Nachmittag auf der Dortmunder Südtribüne. Fast ununterbrochen fiedeln und schrammeln die beiden Gitarren, schlägt der Bass Haken und Salti wie ein weißrussischer Bodenturner auf Koks im Schnelldurchgang. Und jeder Nachwuchsdrummer wird sich beim Versuch, das hier nachzuspielen, die Arme verknoten wie ein Kopfhörerkabel in der Jackentasche. Das reicht vom Opener, der schon alle Trademarks der Band in sich vereint, geht über „Number One“ – ein vom Tempo zurückgenommener Song, der trotzdem wie ein Schlag in die Magengrube wirkt, über das fies anmutende „Hairy Scarecrow“, in dem Nuno Pereira seinen wahrscheinlich aggresivsten Gesangspart ever einfließen lässt. Und es kulminiert im Rausschmeißer „Born A Wise Man“, das den technischen Hardcore der Band mit gedoppelten Göteborg-Gitarren zu einer absoluten Ohrwurm-Hymne verheiratet.
Es einfach mal ruhig angehen lassen? Können die anderen machen. A Wilhelm Scream bleiben lieber beim Tough Mudder im Usain-Bolt-Tempo.