Apologies, I Have None – London

Selten war wirklich die gesamte GETADDICTED-Belegschaft so begeistert wie vom Apologies, I Have None Debüt London. Unser Album des Jahres 2012. Großartigst!
Mit 20 Lenzen auf dem Buckel bist Du voll auf der Suche nach Dir selbst, gerade selbstbewusst genug, stolz alles auszuprobieren und fernab davon, mal „einen Gang zurückschalten“. Ein fleischgewordenes „Je ne regrette rien“ Tattoo. Ein Bandname wie Apologies, I Have None dieser die logische Konsequenz.
Auch der Albumtitel „London“ ist ein Wink mit dem dicken Zaunpfahl und spätestens, wenn Sänger Dan Bond im Opener „60 Miles“ die Zeile „Yeah, we all have bad habits, yeah we all act as addicts!“ rausrotzt, weht der Union Jack aus den Boxen.
Für Apologies, I Have None war „Whatever People Say I Am, That’s What I’m Not“ das erste illegal gesaugte Album, danach wurden die CD/mp3-Kollektionen der großen Brüder gehört, während diese mit ihren Piebald-Shirts im Pub versackten. Und The Menzingers’ „On The Impossible Past“ ist das aktuelle Lieblingsalbum der gesamten Band. Nur im Hintergrund findet dagegen die offensichtlichste Referenz statt: Grade. Nach einer Zeile aus deren Song „The Tension Between Stillness And Motion“ haben sie sich benannt. Und bei „Sat In Vicky Park“ schreien sie zum Ende hin plötzlich die „Triumph&Tragedy“-Zeilen „My relationship with reality it comes and goes“, die sich nahtlos in den Song einfügen.
All diese Einflüsse konnten nicht aus dem Proberaum ausgesperrt werden und wurden nun in einen scheppernden Mix aus Punk, Rock und Indie auf „London“ vereinigt. Spielerisch sind Apologies, I Have None nicht herausragend, Gitarrensoli sucht man vergeblich. Danke dafür! Dafür wird sich auf die Songs konzentriert, Textzeilen wie „A man can not be measured, by the number of people he’s fucked“ dürfen im Raum stehen und sich in Deinen Kopf fressen. Hier zählt die Hymne. London ist ein rotzfreches und erfrischendes Debüt, die gelegentliche Melancholie der Adoleszenz („Foundations“) wird mit jede Menge Trotz ausgekontert.
Wie immer bei hochgelobten Erstlingswerken geht es für das Londoner Jungspund-Quartett nun darum, kommendem Material prägnante Alleinstellungsmerkmale zu verpassen. Dann geht da Einiges. Apologies, I Have None haben die Zeit dazu, andere sind in diesem Alter damit beschäftigt, „Basket Case“ mehr schlecht als recht im Proberaum nachzuspielen.
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