James Alex (Beach Slang) im Interview — neues Album, Drummer-Rausschmiss, zweistündige Bandauflösung

Beach Slang, Foto: Henning Haake

Beach Slang sind derzeit in Europa unterwegs, also haben wir uns mit Frontmann James Alex über das neue Album „A Loud Bash of Teenage Feelings“ und den kürzlichen, nicht ganz reibungslosen Wechsel (aka Rausschmiss) an den Drums unterhalten. Außerdem gibt James Alex seine Sichtweise zum viel diskutierten Gig in Salt Lake City preis, bei dem er dieses Jahr das Ende von Beach Slang verkündete…das hielt dann etwa zwei Stunden.
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Interview mit James Alex von Beach Slang

James Alex macht keine halben Sachen. Für den Kopf von Beach Slang gibt es nur ganz oder gar nicht, egal, ob es um die Band, den Rock’n’Roll Lifestyle oder die eigenen Gefühle geht. Das kann manchen naiv, kindisch und vielleicht auch übertrieben erscheinen. Aber genau dieses überrandvolle Leben macht James Alex aus und dafür sollte man ihn gerne haben. Und ihm verzeihen, wenn er mal eben in einer Kurzschlussreaktion die Band auflöst und dann nach zwei Stunden wieder zurückrudert.

James, wer ist nach dem Ausstieg von JP Flexner Euer aktueller Drummer?

James Alex: JP ist nicht ausgestiegen. Nach einer ganzen Reihe von ernsthaften, aber gescheiterten Rettungsversuchen wurde ihm der Ausstieg nahe gelegt. Du kennst das, man probiert, klar zu kommen, man probiert, sich an dem, was man hat, festzuhalten. Selbst wenn Dir der Boden unter den Füßen wegbricht. Aber irgendwann willst Du einfach nicht mehr immer wieder Pflaster auf ein gebrochenes Bein kleben, du willst den Bruch heilen. Und das haben wir getan.
Aber genug dazu, wir haben uns dann an zwei unserer besten Freunde, Arik Dayan and Cully Symington, gewandt. Beide sind wirklich großartige Typen und beide eine Macht an den Drums. Arik hat dann letzten Monat die Australien-Tour mit uns gespielt, Cully zieht das Ding aktuell in Europa mit uns durch. Es ist wie ein verdammt lauter, verdammt perfekter Wachtraum.

Wie sehr unterscheidet sich der “Sex & Drugs & Rock’n’Roll”-Lifestyle in den Beach-Slang-Texten vom Bandalltag?

James Alex: Nun, der Alltag serviert einem halt einfach immer wieder diese greifbare, nervige Realität. Aber das Leben will ja auch gelebt werden. Also machen wir das so oft es geht …mit Inbrunst.

Ich hab mir vorhin Euer neues Album zum ersten Mal angehört. Mein spontaner Eindruck: “A Loud Bash…” hat einen dreckigeren, raueren Sound als Eure vorherigen Outputs. Viele Bands wenden sich mit der Zeit einem cleaneren, produzierteren Sound zu.

James Alex: Ja, das Album ist ein vom Herz kommendes Stückwerk aus den Sachen, die ich zu der Zeit fühlte, den Alben, die ich hörte und den Büchern, die ich las. Ich will Sachen, die wir vorher gemacht haben, nicht einfach nehmen und kopieren. Sowas fühlt sich für mich wie Beschiss an. Ich will frei von Angst und jeglichen Erwartungen schreiben. Es ist wichtig, sich vorwärts durchs Leben zu raufen.

Nenn mir einen Beach-Slang-Song ohne die Worte “alcohol”, “drunk”, “music”, “wild”, “heart”, “loud” oder “kiss”.

James Alex:  Gibt es einen?

Letzte Frage: Musst Du Dir ab und zu noch was von Deinen Bandkollegen dafür anhören, dass Du dieses Jahr die Band nach einem Konzert in Salt Lake City tatsächlich für ein paar Stunden aufgelöst hattest?

James Alex:  Haha. Ach Mann, ne. Ich mein, ernsthaft, das Ganze war nur ein kurzes Rumgeeiere, eine Kurzschlussreaktion nach einem Stich in den Rücken.  Ich glaube, es ist relativ einfach, eine verständliche Traurigkeit nach einem krassen Ausraster zu verzeihen. Ich hab es schon oft gesagt und meine es auch immer so – bei Beach Slang dreht sich alles um Ehrlichkeit. Und Ehrlichkeit kann eine schmutzige Angelegenheit sein. Ehrlichkeit entschuldigt sich nicht dafür, wenn sie ihre Narben zeigt. Im Gegenteil, denn es geht genau darum. Kalkuliertes Verhalten bedeutet Abstumpfung. Und im Rock’n’Roll  gibt’s schon mehr als genug Plastik. Egal, ob Kantersieg oder Totalschaden, ich möchte einfach, dass es echt ist. Und, weißt Du, wir müssen uns einfach ein bisschen wie The Kinks benehmen.
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