Interview mit Set It Off

Set It Off

Nach ihrem erfolgreichen Debütalbum veröffentlichten Set It Off jüngst ihr zweites Album „Duality“. Wir sprachen mit Cody und Zach über das Album, ihr Songwriting und die Liebe zu ihren Fans.

GETADDICTED: Welches Album ist persönlicher: „Cinematics“ oder „Duality“?
Cody: Sie sind beide sehr persönlich! Wir schreiben nur persönliche Songs. „Cinematics“ fokussierte sich allerdings eher auf die negativen Seiten unserer Persönlichkeiten und bei „Duality“ ist von allem etwas dabei. Natürlich gibt es auch negative Songs auf „Duality“, aber auf „Cinematics“ ging es viel um Themen wie Angstzustände und Schlaflosigkeit. Ich will diese Themen nicht mehr so in den Vordergrund stellen. Das sind Dinge, die mich betreffen und die mein Leben bestimmen. Sicherlich wird es Songs geben, die sich noch am Rande mit diesen Themen befassen, aber es ist nicht mehr im Sinne von: „Schaut mich an, ich habe Panikattacken“. So sollte niemand damit umgehen, der damit zu tun hat.
GETADDICTED: Wieso habt ihr „Why Worry“ als erste Single ausgewählt?
Zach: Wir haben den Song gewählt, weil es der erste war, den wir für dieses Album geschrieben haben.  Zu der Zeit waren wir in Kalifornien und Cody und Dan gingen mit Brandon Paddock im Studio, der letztendlich viel mit an diesem Album arbeitete. Als sie wiederkamen, versammelten wir uns alle um den Laptop und waren sehr aufgeregt, den Song zu hören. Wir haben uns sofort verliebt und wussten, dass es einer der stärksten, wenn nicht sogar DER stärkste Song, auf dem Album werden wird.
GETADDICTED: Könnt ihr etwas zum Musikvideo dieses Songs erzählen? Er fast ja auch das Thema Duality auf.
Cody: Der Song fasst das Album sehr gut zusammen, da er „gruselige“ Parts, aber auch mitreißende, fröhliche Parts im Refrain hat. Und genau diese Duality haben wir im Video wiedergegeben. Es hat einen Gospelvibe, also spielte es in einer Kirche. Es spiegelt zwei verschiedene Seiten wider, also haben wir die Kirche in zwei Teile geteilt: Eine gegensätzlich zur andern. Es geht um einen inneren Kampf und das Video erklärt, dass man beide Seiten akzeptieren muss. Also in dem Song geht es eher darum, dass man sich nicht sorgen soll, aber in dem Video geht es um das, was ich gerade erklärt habe.
GETADDICTED: Entstehen die besten Songs aus den schlimmsten Gefühlen?
Cody: Nein, nicht unbedingt. Die besten Songs kommen von einem überbetonten Gefühl. Dabei ist es egal, ob es ein gutes oder schlechtes Gefühl ist. Manchmal erlebst du eine wunderbare Zeit und schreibst darüber. „Tomorrow“ und „Dreamcatcher“ sind ein wunderbares Beispiel dafür. Man fühlt sich hoffnungsvoll und hilft dadurch vielleicht anderen, die sich nicht so fühlen. Diese zwei Songs haben das schon geschafft! Aber natürlich: Durch Wut entstehen auch gute Songs. Ich liebe es, wütend zu schreiben, weil ich dann alles raus lassen kann. Ich will diese Emotion einfach nicht auf meine Freunde projizieren. Ich lasse es lieber an dem Song aus.
GETADDICTED: Ist es einfacher für dich, Songs zu schreiben in so einer Stimmung?
Cody: Ja, weil ich mit dieser Art zu schreiben sehr vertraut bin. Ich bin eigentlich ein sehr fröhlicher Mensch, aber manchmal bin ich so voll von negativer Energie, dass ich einfach schreiben muss. Ich lebe einfach im Moment und kann meine Fröhlichkeit nicht bunkern. Fröhlichkeit zeige und teile ich gerne mit anderen, aber Wut behalte ich für mich. Das muss ich dann irgendwie anders verarbeiten.
GETADDICTED: Was sind die Vor- und Nachteile in einer Band zu sein?
Zach: Die Vorteile sind natürlich, dass man sowas hier machen kann. Wir sind aus den Staaten und im Moment in Europa. Ich hätte niemals gedacht, dass ich so oft in meinem Leben in Europa sein werde. Das ist natürlich eine unglaubliche Erfahrung. Ein Nachteil ist es, dass man geliebte Menschen nicht so oft sieht, wie man gerne würde, wenn man auf Tour ist.
Cody: Man verliert eine gewisse Beständigkeit in seinem Leben, wenn man die ganze Zeit so beschäftigt ist. Mit einem normalen Job kann man jeden Tag sagen: „Heute sehe ich meine Freunde oder shoppen oder in eine Bar, die ich kenne“. Auf Tour ist das alles spontan. Man weiß nie, wie oder wo man aufwacht, was man an dem Tag macht. Das ist aber sowohl ein Pro als auch ein Kontra. Es passieren viele gute Dinge dadurch, aber man bekommt auch Heimweh manchmal. Es ist alles sehr anstrengend, aber das Gute ist, dass man alles vergisst sobald man die Bühne betritt. Sobald man auf der Bühne steht, die Energie spürt und jeder deine Songs sind, sind die negativen Seiten echt alle scheiß egal. Dann wird alles positiv. Es ist geradezu wie ein Schalter, der umgelegt wird.
GETADDICTED: Ihr habt ja auf euren Social-Media-Kanälen eine sehr eigene Art mit euren Fans zu kommunizieren. Ihr sagt ihnen, dass sie wunderschön sind, dass sie nie den Glauben verlieren sollen und, dass ihr sie liebt.
Zach: Ja, wir wollen den Leuten zeigen, dass wir alles schätzen, was sie uns ermöglichen. Manchmal ist es vielleicht ein bisschen over the top, aber wir versuchen einfach den Fans so viel zurück zu geben, wie möglich. Immerhin kommen sie zu unseren Shows, posten über uns oder unterstützen uns anders. Wir schätzen es sehr, dass sie sich extra Zeit für uns nehmen, um uns als Band zu unterstützen. Das ist einfach großartig!
Cody: Wir schätzen einfach sehr, dass sie uns unterstützen, weil, seien wir mal ehrlich: Wenn wir ihnen scheißegal wären, wären wir nicht hier. Diesen Fakt einfach komplett zu ignorieren, wäre das dümmste, was man machen kann. Wir wollen ihnen einfach etwas zurück geben. Jeden Tag so nette Sachen zu hören von einer Band, die man mag, ist doch schön, oder? Man fühlt sich geborgen und geliebt. Das wollen wir erreichen.