Touché Amoré – Is Survived By

Touche Amore meistern mit Is Survived By die immens schwere Aufgabe, den Vorgänger Parting The Sea Between Brightness And Me noch zu toppen. Mit einem Album, welches die Best-Of-Listen von Leuten und Magazinen entern wird, die mit Hardcore sonst gar nicht unbedingt was am Hut haben. Man verneige sich vor Is Survived By. Jetzt.
„I won’t fake what is expected to succeed with album three!” – Auch wenn Du es noch so rausbrüllst, Jeremy Bolm, Deine Ansage wird sích nur so halb erfüllen. Du kannst auf Is Survived By noch so bei der Wahrheit bleiben und uns vollkommen ehrlich dein Herz auskotzen, die Scheibe wird trotzdem ganz weit oben auf vielen Album-des-Jahres-Listen landen.
Selbst mainstreamiger ausgerichtete Magazine als GETADDICTED lobten „Parting The Sea Between Brightness And Me“ 2011 für die schiere Wucht, mit dem dieses Album einem durch die Ohren unentwegt in die Magengrube boxte. Wir sprachen von „Fünf-Sterne-Orgasmus“ und verlangten externe Sauerstoffzufuhr.
Is Survived By ist für Touché Amoré die schwere, schwere Aufgabe namens „Nachlegen“. Mindestens ebenbürtig. Und nach exakt 28 Sekunden, als das Intro-Riff zu „Just Exist“ für eine Viertelsekunde ausklingt spürst Du: Da kommt was… aber so richtig.
Da legt Jeremy Bolm los. Sinniert zu einem wirbelnden Mix aus preschendem Hardcore, hektischem Punkrock und thrashendem Refrain über die Antwort auf die Frage nach seinem Vermächtnis. Die Rolle des Musikers als Sprachrohr. Gibt das Versprechen ab, ehrlich und direkt in seinen Texten zu sein. Weigert sich aber gleichzeitig, sich von der Musikindustrie zu instrumentalisieren lassen; seine Katharsis soll nicht zu verkauften Einheiten verkommen. Er fragt sich. Und hinterfragt sich. Auf beeindruckende Art und Weise. Platitüden – unnötig. Und immer wieder deutet Bolm an, diese durchdachten Worte in Gesangsmelodien verpacken zu wollen, doch seine Stimme kann nicht anders: Sie rutscht ab, sie brüllt, sie zerrt an den Nerven.
Und seine Mitsreiter zerren mit. Gerade in Sachen Songwriting haben Touché Amoré einen riesigen Sprung nach vorne gemacht. War „Parting The Sea…“ ein Boxer, der Dich in Runde 1 auf die Bretter schickte, nimmt sich Is Survived By Zeit, um Dich nach Strich und Faden zu zerlegen. Gibt Dir gleich mal was mitten auf die Zwölf, variiert dann mal das Tempo, tänzelt um Dich herum, hört aber nie auf, Dir fiese Körpertreffer zu verpassen. Gibt Dir beim Envy-esken „Non Fiction“ sogar Zeit zum Luftholen, doch der abschließende Doppelpack mit dem grandiosen Titeltrack ist ein blutiger, gegen Cheats immuner Finishing Move. Du bist K.O., wirst von intelligentem Hardcore überlebt.
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