Rocky Votolato in Oberhausen 2014

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Egal welchen Mächten man dafür danken muss: Rocky Votolato hat seinen ernsten Fall von Schreibblockade überwunden und sichtlich wieder Freude daran, seine (alten und neuen) Songs zu präsentieren. Und auch Mat Reetz überwindet sein Trauma, mit Blackmail hier schon mal von der Bühne gejagt worden zu sein.

Mathias Reetz Blackmail soloMathias Reetz kommt aus der Gegend, genauer gesagt Hattingen, und ist eigentlich Sänger bei Blackmail – und die haben sich bei ihrem letzten Auftritt im Oberhausener Druckluft nicht gerade Freunde gemacht. Die Band schaffte es irgendwie (ausnahmsweise hält das Internet mal keine Quellen bereit), dass wütende Konzertbesucher die Musiker nach dem letzten Song bis in den Backstage-Bereich verfolgten und an die Tür donnerten. „Ich habe Einiges gut zu machen“, meint der hier unter seinem Solokürzel auftretende Mat Reetz. Und ergänzt, wie schön er es finde, dass es auf dieser Tour einmal nicht um den fettesten Sound und die mitreißendste Show gehe. Man solle doch bitte einfach mal das Handy in der Tasche lassen und hinhören. Weise Worte! Für sein kurzes 25 Minuten Set mit den ruhigen Songs seiner Solo-EP „Run Free“ und einer „Game Of Pricks“-Interpretation seiner Lieblingsband „Guided By Voices“ gibt es ordentlich Applaus für Mat Reetz.
Rocky Votolato Oberhausen„Moin Moin, I’m Rocky Votolato from Seattle/Washington“, stellt sich der sympathische Hauptakteur des Abends vor, der sich nicht nur durch seine Songs, sondern auch durch persönliche Geschichten und mit deutschen Wörtern in local slang („hat mir Mat Reetz beigebracht“) in die Herzen der Besucher spielt. So erzählt der 37-Jährige, dass er im vergangenen Jahr zum ersten Mal in seinem Leben eine Art „writer’s block“ erlebte: „Ich schreibe Songs, seitdem ich 13 Jahre als bin, und dann geht auf einmal nichts mehr. Aber ich habe von Mat Reetz ein neues Wort gelernt: Scheißekopf.“ Er habe sich ernsthaft überlegt, wie es weitergehe – und hatte dann irgendwann doch wieder Ideen für Songs. Rund 20 neue Lieder hat er inzwischen fertig, ein neues Album in Zusammenarbeit mit Chris Walla von Death Cab for Cutie ist für Anfang 2015 geplant.
So befinden sich neben älteren Songs wie „Passing White Daisies“, „Montana“ und „Portland Is Leaving“ dann auch einige neue Songs wie „Royal“ auf der Setlist. Einem Fan, der extra aus Belgien nach Oberhausen gekommen ist, um Rocky live zu sehen, widmet er gleich einen Song. Und Votolato beweist an diesem Abend wieder einmal, dass seine Konzerte auch eine weitere Anfahrt wert sind. Der Mann mit Holzfäller-Hemd, 8-Tage-Bart und „Typ auf See“-Beanie besitzt eine unglaubliche Klangfarbe, sein Songwriting berührt. Egal ob es langsamere Nummern sind oder er mal ein bisschen lauter wird – das Druckluft ist ergriffen. Und auch Votolato ist es sichtlich, als der Wunsch nach Zugaben eher nach 700 als nach 70 Zuschauern klingt. Schlägt man natürlich nicht ab.
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