Spontankonzerte im ICE-Boardbistro mit Schreng Schreng & La La

Kurz hinter Fulda. Streckensperrung auf dem Weg von Frankfurt nach Hamburg. Jörkk von Love A und sein Freund Lasse aka Schreng Schreng & La La sitzen im ICE-Boardbistro. Sie sind auf dem Weg zu einem Gig in Hamburg. Sie warten, trinken Bier. Warten, warten, warten – und müssen am Ende drei Spontankonzerte im Boardbistro spielen. Wie zur Hölle kam das es dazu?
„Wenn wir länger als 30 Minuten stehen, spielen wir hier schon mal eine Warm Up-Show“, verspricht Lasse vorlaut nach den ersten Anfragen – das ganze Boardbistro des ICE 770 applaudiert zustimmend. Eigentlich ist Lasse verkatert und hat wenig Bock. Er und Jörkk trinken weiter Bier, warten und „entwickeln“ die Setlist für ihr Konzert in Hamburg. 20 Jahre Rookie Records im Knust zusammen mit den Spermbirds, Walter Elf und Illegale Farben. Top Line-Up. Am Ende erinnern sich Schreng Schreng & La La aber überwiegend an die Konzerte im Boardrestaurant – diese wurden schließlich mit Unmengen Freibier vergütet.

Weiter warten im ICE 770. „Der ICE 882, die Sau… steht einfach vor uns im Gleis und fährt nicht mehr“, schreiben Jörg und Lasse bei Facebook. Die Uhr tickt, der Zug steht, das Bier wir leerer. Nach Ablauf der 3o Minuten Schonzeit werden Jörkk und Lasse von zwei Junggesellenabschieden und diversen mitfahrenden Senioren zu einem vom drei Spontankonzerten „genötigt“. Die große Klappe rächt sich. Lasse holt die Gitarre aus dem Gepäck und Jörkk fragt das Boardbistro artig, ob sich niemand gestört fühlen würde. Die anwesenden Jungesellenabschiede sorgen mit sanfter, akustischer Gewalt dafür, dass niemand sein Veto gegen das Spontankonzert einlegen kann.

Schreng Schreng & La La legen los. Nach den ersten Akkorden von „Natalie“ … setzt der Zug sich wieder in Bewegung. Es ist aber schon zu spät: Der freundliche Zugbegleiter, der die erste Klasse bediente, zeigt den Restaurant-Gästen gerade wie man im Takt pfeift. Natürlich scheitert er kläglich. Egal. In der Folge müssen Jörkk und Lasse zwei Zugaben a drei bis vier Songs spielen und dürfen zig Freibiere als Honorare vernichten.


Zwischen den musikalischen Darbietungen werden die beiden Musiker in unzählige Diskussionen verwickelt: Die älteren Damen auf der einen Seite wollen nach dem Song „Eltern“ wissen, ob Jörkk und Lasse es wirklich schlimm finden, wenn Eltern auch ihren erwachsenen Kindern hin und wieder ein paar Euros zu stecken. Die Senioren auf der anderen Seite klären Jörkk auf, dass Freddy Mercury („..der einen ähnlichen Bart hatte wie du!“) in Sansibar geboren wurde. Nicht mal die Zugbegleitung hatte etwas zu merkern: „Sie hat nicht mal mit der Wimper gezuckt, als ich das erste Pils über den Boden verteilt habe“, erzählt Lasse. Nebenbei feiern die Junggeselleabschiede weiter – und geben fleißig noch mehr Bier aus. Am Ende müssen Schreng Schreng & La La noch ein Konzert im Knust spielen. Es soll gut gewesen sein, erzählt man sich …