Tribute To Nothing & Idle Class in Oberhausen

Tribute To Nothing

Tribute To Nothing haben sich zu einer kurzen und einmaligen Reunion-Tour in Deutschland bequatschen lassen. Auf der wird fleißig gefeiert – auf und vor der Bühne.

AND STILL THEY STAND STRONG

Verwirrung vor dem Druckluft in Oberhausen: Ist das Konzert abgesagt? Wo sind denn alle? Die Antwort gibt es im hinteren Teil des Cafés einmal ums Gebäude herum. Gerade mal 30 Leute haben sich an einem Montagabend eingefunden. Dabei hätten Tribute To Nothing durchaus mehr Zuspruch verdient. Vor fünf Jahren verabschiedeten sich sich von den Bühnen dieser Welt, jetzt sind die Briten wieder da, allerdings nur für eine einmalige kurze Deutschland-Tour. Der Grund: Die Band feiert 15-jähriges Bestehen.
Als Support sind Idle Class aus Münster dabei, die zwar während ihres Auftritts immer wieder mit technischen Problemen zu kämpfen haben, diese aber mit Humor nehmen und – wenn die Technik klappt – mit Songs des zurecht hochgelobten „The Drama’s Done“ und der „Stumbling Home“-EP überzeugen. Bei Tribute To Nothing stehen die Musiker dann selbst ganz vorne vor der Minibühne und feiern laut mit.
Auch wenn nur wenige Menschen nach Oberhausen gekommen sind, um der Band von der Insel Tribut zu zollen – die Stimmung ist gut, die Fans singen mit und lachen über die Scherze von Frontmann Sam Turner. „Dass ihr überhaupt gekommen seid, find ich super. Immerhin ist es Montagabend, da würde ich nicht auf ein Konzert gehen“, meint der Sänger. „Das ginge auch gar nicht, weil ich ja immer mit meinem Hund spazieren gehen muss.“ Ja, der Alltag der Briten hat sich verändert, erzählt die Band nach fast jedem Song von Familie, Kindern und den Pflichten zu Hause.
Lange war die Band nicht mehr unterwegs und scheint das Tourleben schon vor dem ersten Auftritt zu genießen. „Wir haben uns gestern auf der Anreise aus England betrunken und auch heute gab es zum Frühstück schon wieder Bier. Deswegen sind wir etwas durch“, entschuldigt sich Sam. Übel nimmt es dem Quartett niemand, vielmehr gibt es verständnisvolles Nicken.
60 Minuten lang gibt es ein Best of aus 15 Jahren Bandgeschichte. Und dann kommt DER Song, auf den alle gewartet haben: „Day in, day out“. „Alone it would be alright cause it’s a fire burns inside“, brüllen alle laut mit – auch, als die Band schon längst von der kleinen Bühne verschwunden ist.
Da kommt selbst Drummer Ben noch einmal in Spiellaune und überrascht seine Mitmusiker gehörig, dass er einer Zugabe zustimmt. Noch einmal dreieinhalb Minuten TTN at their rawest.  Das war’s. Tribute To Nothing over & out. Für immer?