Visions Westend Festival 2015 mit Donots, Millencolin & Apologies, I Have None

Wenn die Visions zum jährlichen Fest ruft, schicken die Metropolen London, Örebrö und Ibbenbüren ihre Abgesandten ins Dortmunder FZW.

Die Abgänge zweier Bandmitglieder (Vaterfreuden und Friseurkarriere) verkraftet, den Frust von der Seele geschrieben: Apologies, I Have None sind wieder eine Band und eröffnen sehr zeitig das Visions Westend Festival 2015. Ein bisschen „London“, ein bisschen „Black Everything“ und auch eine Handvoll neuer, angedüstert klingender Songs – allesamt vom nächsten Album, das fertig aufgenommen ist und auch 2016 erscheinen soll, wie der durchs FZW schlurfende AIHN-Frontmann Josh später noch verrät – finden Platz in einem sehr kurzen 22 Minuten Set.
Geht man an der Zahl der Bandshirts im FZW spielt der Headliner heute nicht als letztes. Millencolin erfreuen sich auch 22 Jahre nach den ersten Ska&Skate-Punk-Schritten immer noch größter Beliebtheit. Womit? Mit Recht! Nikola, Erika, Mathias & Fredrik galoppieren durch den üppigen Backkatalog, Klassiker wie „Bullion“ und „Mr. Clean“ sorgen ebenso für einen hohen Bierverbrauch wie der Mottosong „True Brew“ vom gleichnamigen Neuwerk.
Die Donots feiern im FZW direkt doppelte Premiere: Das Westend ist die erste richtige Clubshow, auf denen Ibbenbüren’s Finest das deutschsprachige „Karacho“-Material gebündelt in die Setlist packt. Und wer ist der Typ dahinten? Mit Robin an Keyboards/Gitarre sind die Donots nun (live) ein Sextett. Und präsentieren sich auf der Bühne nicht nur verdammt nett wie immer, sondern auch verdammt eingespielt. Und was hat der Schlittencrash-cum-Kaninchenbau-Fehltritt eigentlich mit Drummer Eike angestellt? Nicht nur mattentechnisch ähnelt er immer mehr Foo Fighter Taylor Hawkins, auch in Sachen Bearbeitung seiner Maschine geht es mit mächtig Druck nach vorne. Egal ob alt&englisch oder neu&deutsch, das FZW feiert die Donots. Und der Stadtschutz Dortmund sowie alle anderen intoleranten Arschlöcher kriegen den Mittelfinger.